Lebensdauer für Richtrollen

  • Haltbarkeit der Richtrollen
  • Lebensdauer für Richtrollen
  • Standzeit
  • Tragzahl

Die dynamische Tragfähigkeit einer Richtrolle wird durch das Ermüdungsverhalten des Werkstoffes und durch den Verschleiß bestimmt. Dabei hängt die Lebensdauer von der Belastung, der Drehzahl, den Schmier-, Schmutz-, Einbau- und Temperaturverhältnissen der Richtrolle, der statistischen Zufälligkeit des ersten Schadeneintritts sowie weiteren Einflußfaktoren ab. Gerade die Auswirkungen der Verschmutzungen werden häufig unterschätzt! 

Tragfähigkeit und Lebensdauer der Witels-Richtrollen werden nach den in der Wälzlagerpraxis üblichen Verfahren ermittelt und bestimmt. Zusätzlich wird berücksichtigt, daß der Außenring bei der Abstützung gegen das Richtgut eine elastische Verformung erfährt. Gegenüber einem in einer Gehäusebohrung abgestützten Wälzlager resultiert bei einer Richtrolle eine veränderte Lastverteilung im Lager und eine Biegebeanspruchung im Außenring. Wir unterscheiden innere und äußere Einflußfaktoren auf den Verschleiß. 

Beim Abstützen des Außenringes gegen das zu richtende Gut wirken die folgenden äußeren Einflußfaktoren auf die Lebensdauer:

  • Werkstoff des Außenringes
  • Werkstoff und Oberflächenbeschaffenheit des Richtgutes
  • Geschwindigkeit
  • Schlupf
  • Verschmutzung und Schmierung.

Die folgenden inneren Faktoren beeinflussen den Verschleiß der Richtrolle:

  • Schmierung des Lagers
  • Lagertyp
  • dynamische und statische Lagerbelastung
  • Drehzahl
  • Abdichtung
  • elastische Verformung.

Lebensdauergleichung

  • Belastung
  • Lagerbelastung
  • Lebensdauergleichung
  • Tragzahl

Die Lebensdauer von Richtrollen kann um so exakter und zuverlässiger berechnet werden, je genauer die Betriebsverhältnisse bekannt sind oder ermittelt werden können. 

Es werden drei Gleichungen unterschieden: die der nominellen Lebensdauer nach ISO, die der modifizierten nominellen Lebensdauer nach ISO und die der erweiterten, modifizierten nominellen Lebensdauer mit einer neuen Lebensdauertheorie. 

Die einfachste Ermittlung besteht darin, die nominelle Lebensdauer nach ISO zu berechnen. 

Für herkömmliche Lagerungsfälle reicht die Berechnung der nominellen Lebensdauer aus. 

Es kann jedoch angebracht sein, auch andere Faktoren, die die Lebensdauer beeinflussen, detailliert zu berücksichtigen. Daher wurde durch ISO im Jahre 1977 die modifizierte Lebensdauergleichung eingeführt. 

Bei der modifizierten nominellen Lebensdauer mit der neuen Lebensdauertheorie wird ein sog. Lebensdauerbeiwert hinzugefügt, der eine Ermüdungsgrenzbelastung berücksichtigt und verschiedene andere Einflußfaktoren beinhaltet, die die Schmierungsverhältnisse und den Grad der Verschmutzung betreffen. Unter Berücksichtigung der entsprechenden Lebensdauerberechnung wird von der Gebrauchsdauer gesprochen, unter der die tatsächlich erreichte Lebensdauer einer Richtrolle verstanden wird. In der Regel weicht diese von der berechneten nominellen Lebensdauer
geringfügig ab.